Aktuelles von der Fernwärme in Böblingen

Wenn Sie aktuelle Informationen zu Veranstaltungen, Berichten etc. haben, teilen Sie uns das bitte mit.

Wir publizieren diese Informationen tagesaktuell, um auch kurzfristig reagieren zu können.

7.11.2023 - Einladung zur öffentlihen Informationsveranstaltung mit folgendem Inhalt:

Die 8-jährige Stabilität der Fernwärmepreise, die durch die IG Fernwärme BB in Verhandlungen mit den Stadtwerken und der Landeskartellbehörde erreicht wurde, geht am 31.12.23 mit dem Auslaufen der Mediationsvereinbarung zu Ende.
Ab dem 1.1.2024 werden durch eine geänderte Preisformel neue Fernwärmepreise eingeführt.
Die neuen Verträge werden Ihnen in dieser Woche von den Stadtwerken zugeschickt.
Die individuellen Erhöhungswerte liegen im Bereich von ca. 40 %.

Durch den Ukrainekrieg haben sich die Erdgaspreise stark verändert. Auch die Fernwärmeversorgung von Böblingen ist noch zu 30 % vom Erdgaseinsatz abhängig.
Das hat natürlich auch Einfluss auf unsere Fernwärmepreise und ist im gewissen Rahmen auch nachvollziehbar.
Leider sind auch Kostensteigerungen im Verantwortungsbereich der Stadtwerke zu verzeichnen.

Völlig unverständlich dagegen ist aber der extrem preistreibende Effekt der neuen Wärmeabgabepreise des Restmüllheizkraftwerkes (RMHKW) des Landkreises Böblingen.
Für den wesentlichen Teil der Preiserhöhung ist das RMHKW verantwortlich, was wir sachlich als nicht gerechtfertigt ansehen - auch wenn der bestehende Vertrag dies ermöglicht.

Über den Verlauf unserer Gespräche mit den Stadtwerken, die aktuellen Zahlen und deren Hintergründe sowie unsere Reaktionen darauf, wollen wir in einer öffentlichen Veranstaltung informieren.

Bezahlbare Energie ist Voraussetzung für das Gelingen der notwendigen Wärmewende.

8.11.2023: Laut den Stadtwerken mußte der Versand der Vertragsunterlagen wegen eines Fehlers kurzfristig unterbrochen werden. Wir hoffen, dass Sie die Unterlagen noch vor dem 13.11. in den Händen haben.

10.11.2023: Bitte beachten Sie auch die aktuellen Informationen im Pressespiegel/Archiv.

13.11.2023: Gut besuchte Informationsveranstaltung im SparkassenForum. Die benutzten Folien können hier abgerufen werden.

Der Schwerpunkt - auch in der anschließenden Diskussion - war der anachronistische Wärmeliefervertrag, den die Stadtwerke Böblingen und Sindelfingen mit dem RMHKW haben. Die Abhängigkeit von Gas und Heizöl in der seit 2002 bestehenden Preisformel ist aus der Zeit gefallen, nicht sachgerecht aber eben Teil des Vertrages. Spielen die Energiemärkte wegen der Kriegsereignisse verrückt, schlägt das automatisch auch auf die Wärmeabgabepreise des RMHKW durch, obwohl dort keine nennenswerten Mengen von Erdgas oder Heizöl eingesetzt werden.
Ob diese automatische Preisänderung eine plakative Aussage wie: „Wir haben 0,0 % die Preise erhöht“ rechtfertigt, möge jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben unsere Meinung dazu kundgetan.

Für einen fairen Ausgleich der verschiedenen Interessen zwischen dem Zweckverband und den Fernwärmekunden braucht es Transparenz und eine klare Trennung zwischen dem gesetzlichen Auftrag der Müllentsorgung und der dabei sinnvollerweise erzeugten Strom- und Wärmeenergie.
Bestehende Wärmenetze sollten sinnvoll ausgebaut und dieser Ausbau durch wettbewerbsfähige Preise unterstützt werden. Bisher mangelt es am politischen Willen dies gemeinsam - über den eigenen Verantwortungshorizont - anzupacken. Die IG Fernwärme möchte hier ein Signal zur Veränderung setzen.

Nicht vergessen dürfen wir, dass auch die Stadtwerke einen erklecklichen Anteil an der Preiserhöhung haben und dies bei uns einiges Bauchgrimmen erzeugt. Der Ausbau des Netzes (nicht immer da, wo wir es für sinnvoll halten) wird im Wesentlichen von den Satzungskunden finanziert. Als bisher größter Umsatzbringer trägt der Geschäftsbereich Fernwärme auch den größten Teil der Verwaltungskosten der Stadtwerke. Diese Punkte haben wir bisher gegenüber den Stadtwerken klar adressiert und werden dies auch in Zukunft tun. Die Wettbewerbsfähigkeit der Fernwärme im Vergleich z. B. gegenüber dem Einsatz einer Wärmepumpe, hängt auch von den Stadtwerken ab und ist ein wichtiger Faktor bei der notwendigen Umsetzung der Wärmewende.
Wir haben uns entschieden, diesmal eine Empfehlung für die Unterzeichnung des Fernwärmevertrages zu geben. Die uns gegenüber gezeigte Transparenz ist eine wesentliche Veränderung gegenüber den Vorjahren. Wir sehen deshalb diesmal keine legalen Angriffspunkte.
Die Entscheidung darüber bleibt aber natürlich jedem Kunden überlassen.

Der Anteil der Preiserhöhung, der direkt auf die höheren Energiemarktpreise zurückzuführen ist, haben wir nicht weiter besprochen, da wir hier keine direkte Einflussmöglichkeit haben. Hier gilt die Hoffnung, dass sie in Zukunft wieder etwas sinken werden. Dies wird sich dann auch über die Preisformel auswirken.

Wir bedanken uns für Ihr reges Interesse an der Veranstaltung, bei den anwesenden Gemeinderäten, der Kreisrätin und nicht zuletzt bei der Geschäftsführung der Stadtwerke und den Pressevertretern.
Die Kreissparkasse Böblingen verzichtet dankenswerterweise auf Ihren Anteil der Mietkosten des SparkassenForums.